Bauen und Wohnen: Das ist der Gipfel

Das ist der Gipfel! So lautet ein empörter Satz, wenn sich Zustände zuspitzen. Die Bundesregierung hat nun mit einem Wohngipfel auf die fatale Situation im Immobiliensektor reagiert. Was dabei herausgekommen ist, lesen Sie hier.

In der Immobilienwirtschaft hat sich die Lage zugespitzt. Die äußeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich wesentlich verändert: 700.000 Wohnungen fehlen, der Neubau ist um rund 30 Prozent eingebrochen, die Bau- und Energievorschriften verunsichern, die Energiekrise erfordert teure Sanierungen und die Zinswende macht Bauen unbezahlbar. Familien können sich kaum noch Immobilieneigentum leisten, Wohnraum in den Ballungsräumen ist durch den starken Zuzug knapp geworden.

Die Immobilienwirtschaft hat vorsichtig optimistisch auf den Gipfel im Kanzleramt und die Signale zum „Bündnis für bezahlbares Wohnen“ reagiert. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), spricht von einem neuen Realismus beim Klimaschutz und klaren steuerlichen Entlastungssignalen: „Es gibt heute einen echten Ruck, und es ist mehr herausgekommen als die erforderlichen Beschleunigungsmaßnahmen.“

Ein wesentlicher Beitrag des Bundes ist eine neue Abschreibungsmöglichkeit, die Projektentwicklern das Arbeiten wieder ermöglicht. Begrüßt wird auch der vorläufige Verzicht der Bundesregierung auf den strengen Energieeffizienzstandard für Neubauten. Die Regierung will Sanierungspflichten für einzelne Wohngebäude ausschließen und den Bau preiswerter Wohnungen in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt beschleunigen und durch eine Sonderregelung im Baugesetzbuch ermöglichen.

Die Förderung von Wohneigentum soll verbessert werden. Mehr Familien als bisher sollen in den Genuss von zinsgünstigen Baudarlehen kommen. Die staatlich geförderten Darlehenshöchstbeträge sollen um 30.000 Euro angehoben werden. Die Einkommensgrenze, bis zu der ein zinsgünstiges Darlehen beantragt werden kann, soll von 60.000 Euro auf 90.000 Euro pro Jahr angehoben werden.

Wünschenswert wäre nun auch eine Reaktion der Bundesländer. Diese sollten die Grunderwerbsteuer deutlich senken, und zwar nicht nur für den Erwerb von Wohneigentum, sondern gerade auch für Mietwohnungen.


(Foto: © 12019, Pixabay)

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